Als Junge vom Dorf kannte ich nur die wichtigsten Dinge des Lebens. Kuh Berta, Schaf Walter und Hans-Peter, der fast täglich betrunken von der Kneipe mit seinem Fahrrad an unserem Haus vorbeigefahren ist. Das prägte meinen Alltag – dazu mein betrunkener Vater und eine weinende Mutter, die verzweifelt Zuhause saß. Kleiner Witz am Rande. Schon früh war ich in der Weltgeschichte unterwegs, aber konnte mir nie vorstellen mal woanders zu leben. Mein Zuhause war mein kleines Dorf in der Eifel, mein 1000 Einwohner Kaff. Der Fleck Erde, wo ich alles und jeden gekannt habe. Im Laufe meines Lebens und im sogenannten „Erwachsenenalter“ habe ich allerdings festgestellt, dass ein Blick über den Tellerrand und über die Felder hinweg sich äußerst lohnen kann.
Durch die verschiedensten Reisearten - per Anhalter durch Skandinavien, Couchsurfing durch die USA, Vollzeit-Leben im Van, Straßenmusik durch Europa - durfte ich viele Dinge in den letzten Jahren erleben. Einige Sachen waren verdammt witzig, manches auch kurios und angsteinflößend.
In „Übers Feld in die Welt“ nimmt Jan Michels mit Ironie, Humor aber auch einer großen Portion Tiefgründigkeit seine ersten Lebensjahre genau unter die Lupe.